Sechs Mädchen und neun Jungen spielen, lachen, toben, experimentieren, untersuchen, entdecken, kneten, malen, schneiden, kleben, klettern, laufen, rennen, hüpfen, rutschen, balancieren, singen, tanzen, umarmen, streicheln, klatschen, matschen, rollen, fahren, streiten und versöhnen sich in der Schmetterlingsgruppe, in der die Kinder von 7:00 bis 13:00 bzw. bis 15:30 Uhr betreut werden. An manchen Tagen machen wir kleine Ausflüge mit unserem Krippenbus in die nähere Umgebung oder fahren zum Einkaufen. Wertschätzend und feinfühlig begleiten wir die Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren durch den Tag und schätzen die gute Zusammenarbeit mit deren Eltern.
Besonderen Wert legen wir auf die Bewegung an der frischen Luft. Bei jedem Wetter sind unsere Schmetterlinge im Garten anzutreffen. Sie spielen im Sand, verstecken sich hinter Büschen und Hecken, transportieren Dinge von einem Ort zum anderen, sind mit den verschiedenen altersgerechten Fahrzeugen unermüdlich auf der Terrasse unterwegs, rutschen und trainieren ihren Gleichgewichtssinn auf der Wippe.
Neben den üblichen Spielmaterialien für Kinder unter Drei bieten wir den Jüngsten gerne sogenanntes wertloses Material (Kartons, Flaschen, Dosen, Papierschnipsel, Luftpolsterfolie) zum Entdecken und Erforschen an. Unterschiedliche Naturmaterialien wie zum Beispiel Blätter, Zapfen, Stecken, Federn, Sand ermöglichen den Kindern ebenso vielfältige Sinneseindrücke.
Das Bestreben nach Selbständigkeit der Krippenkinder unterstützen und fördern wir, indem wir ihre Kompetenzen wahrnehmen, ihnen etwas zutrauen, ihnen Zeit lassen Dinge selbst zu tun bzw. sie an allen Dingen beteiligen, die sie betreffen.
Sänger und Musikanten sind bei uns zuhause. Zahlreiche Lieder zur Begrüßung, zum Händewaschen und Zähneputzen, beim Aufräumen, auf dem Weg in den Garten und zu bestimmten Projekten und Themen begleiten die Kinder durch den Tag und das Kita-Jahr und schaffen so Sicherheit und Verlässlichkeit im Alltagsgeschehen und fördern die musikalische Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder. Mit ihren Körper- und Rhythmusinstrumenten beteiligen sich auch schon die Kleinsten mit großer Begeisterung beim Singen und Musizieren.
Wir achten darauf, dass die Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben können. Neben den Bewegungsmaterial von Emmi Pikler im Gruppen- bzw. Aktionsraum nutzen wir häufig die Turnhalle und den Bewegungsraum im Kindergarten und täglich unseren Krippengarten. So hat jedes Kind die Möglichkeit seine motorischen Fähigkeiten zu trainieren und auszubauen. Dadurch werden auch seine sozialen Kompetenzen, das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gestärkt.
Am ersten Sonntag im Oktober wird in christlichen Gemeinden das Erntedankfest gefeiert und Gott für die reiche Ernte und alles, was wir zum Leben brauchen, gedankt. Um den Kindern religiöse Grunderfahrungen zu vermitteln, waren die Krippenkinder eingeladen, gemeinsam Erntedank zu feiern.
„Wir feiern heute Erntedank und alle feiern mit“, haben wir im Morgenkreis gesungen und dazu geklatscht und mit den Kindern Gott für die Früchte gedankt. Ein braunes Tuch in der Mitte symbolisierte die Erde. Dazu legten wir ein blaues Tuch für das Wasser und ein gelbes für die Sonne. Jedes Kind war dann eingeladen, eine Frucht aus dem abgedeckten Korb zu nehmen, sie zu betrachten, nach Möglichkeit zu benennen und in die Mitte zu legen. Dazu sangen wir: „Für all das woll‘n wir unserm Gott unser Danke sagen“. Wir staunten, wie ruhig und aufmerksam selbst die Jüngsten bei der Sache waren und warten konnten, bis sie an der Reihe waren und eine Frucht aus dem Korb nehmen durften. Jede einzelne Frucht wurde behutsam in den Händen gehalten und in die Mitte gelegt. „Apfel schmeckt mir“ … „ich mag Gurke“… „ich liebe Karotte“ … erzählten uns die Jungen und Mädchen. Als Zeichen, dass Gott mitten unter uns ist, entzündeten wir eine Kerze. Mit einem kleinen Tanz um die gestaltete Mitte endete die kleine Dankfeier.
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Zur Einstimmung auf die Adventszeit betrachteten wir mit den Kindern im Morgenkreis Tannenzweige. Jedes Kind war danach eingeladen, seinen Tannenzweig auf den Strohkranz zu legen. Die Kinder lernten das Lied, „Bald ist Jesus Geburtstagsfest“, kennen. Am Tag darauf halfen die Jungen und Mädchen mit Begeisterung beim Kranz binden und steckten vier rote Kerzen auf den grünen Kranz.
In den Wochen vor Weihnachten versammeln sich die Kinder der Schmetterlingsgruppe nun jeden Morgen um den Adventskranz um miteinander zu singen, Musik zu machen und Geschichten zu hören. Jeden Tag wird ein Stern gezogen auf dem das Foto eines Kindes ist. Dieses Kind ist an diesem Tag dann unser Adventskind und lässt zur Eröffnung der Feier die Klangschale erklingen. Mit Unterstützung durch die Erzieherin zündet es die Kerze(n) am Adventskranz an und bläst sie nach der Feier wieder aus. Das Adventskind ist eingeladen, einen Christbaumschmuck auszuwählen und ihn an unseren Tannenzweig im Gruppenraum zu hängen. Täglich stellen die Krippenkinder ihre Merkfähigkeit unter Beweis, wenn sie sich gemeinsam erinnern, welches Kind den Stern, das Glöckchen, einen Engel, die Glitzerkugel usw. ausgesucht und aufgehängt hat. Seinen Stern klebt das Adventskind ans Fenster. Am nächsten Tag „zieht“ es ein neues „Adventskind“. Das Adventskind bekommt eine Schatzkiste und einen persönlichen Brief mit nachhause. Es wird darin eingeladen, es sich zuhause mit seinen Eltern gemütlich zu machen und sich den Brief vorlesen zu lassen und sich gemeinsam an die bisherige Krippenzeit zu erinnern.
Um eine warme und liebevolle Verbindung zwischen Kinderkrippe und Familien zu schaffen, bitten wir im Brief darum, dass jedes Adventskind einen Baumschmuck mit einem Gruße an die „Schmetterlingsfamilien“ von Daheim mitbringt und damit unseren Adventszweig in der Garderobe schmückt.
Wie schön, dass wir uns schon über kreativen Weihnachtsschmuck und viele gute Wünsche und Grüße freuen durften und sagen „unseren“ Eltern herzlichen Dank dafür.
Lieber Jourdain,
heute nach dem Mittagsschlaf warst du eingeladen, mit mir unsere Pflanzen im Garten zu gießen.
„Ja, gießen“, hast du fröhlich gerufen und bist mir in den Schuppen gefolgt, um die Gießkannen zu holen.
„Wasser“, hast du mit Begeisterung gerufen, den Gartenschlauch mit beiden Händen festgehalten und gedrückt, bis das Wasser herausspritzte. Du hast beide Gießkannen aufgefüllt. Ich finde, dass du dabei sehr umsichtig warst. Wir beide sind trocken geblieben.
„Die Tomaten und Gurken brauchen Wasser“, sagte ich. „Mate“ hast du laut gerufen und die Tomaten und Gurkenpflanzen gegossen. „Schau, dort oben wachsen die Gurken“, sagte ich. Du hast an der Gurkenstaude hochgeschaut und mit dem Finger gezeigt: „Da Guke“, hast du gerufen und dann bist du erneut zum Wasserschlauch gelaufen, um deine Gießkanne aufzufüllen. Du hast auch ein bisschen Wasser in meine Kanne gefüllt, sie mir gegeben und mir dann erklärt, dass du damit „fertig“ bist. „Die Blumen brauchen auch Wasser“, habe ich gesagt. „Bume! Wasser“! hast du wiederholt und auch den Blumentopf mit Wasser versorgt. Du hast darauf geachtet, die Kanne vollständig zu leeren. Ich glaube, das Gießen hat dir viel Spaß gemacht. Stimmt das? Lautstark hast du alle meine Worte wiederholt und dabei sehr fröhlich geklungen.
„Magst du eine Tomate pflücken“, fragte ich, nachdem wir die Gießkannen aufgeräumt hatten. „Ja, Mate“, hast du gesagt und dich hochheben lassen, um an die Tomaten zu gelangen. Blitzschnell hast du eine reife Tomate gepflückt und in deinen Mund gesteckt. An deinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass dich der Geschmack unserer Tomate noch nicht überzeugt hat. Wir haben die Tomate gewaschen und in kleine Stücke geschnitten. Mir hat sie geschmeckt. Du hast lange probiert, doch so richtig geschmeckt hat sie dir offensichtlich nicht, oder?
Magst du morgen eine kleine Gurke probieren? Ich glaube, die schmeckt dir. Danke für deine Hilfe beim Gießen.
Liebe Grüße deine Erzieherin
Regen, Schnee, Graupelschauer und Sonnenschein wechselten sich ab. Dieses wechselhafte Wetter beschäftigte die Jungen und Mädchen in der Schmetterlingsgruppe im März.
Als die Kinder paarweise zum Malen im Aktionsraum waren, schauten sie aus dem Fenster um die aktuelle Wetterlage zu beschreiben. „Schnee“, riefen Annika und Eleanor erfreut als sie die dünne Schneeschicht im Garten entdeckten. „Welche Farbe hat der Schnee“? „Weiß“, waren sich beide sicher. Annika und Eleanor malten nun mit großer Begeisterung viel Schnee auf das große blaue Papier an der Malwand.
Nachdem die Mädchen ausgiebig mit Schwämmen und Rollen experimentiert haben, gingen sie dazu über die Farbe (inzwischen ist „blau“ dazugekommen) mit ihren Händen aufzutragen und zu verschmieren. Etwas später hatten sie sichtlich Spaß auch ihre Hände, Arme und das Gesicht anzumalen. Sie kicherten vor Freude über dieses sinnliche Farberlebnis. Einmal, als ein bisschen Farbe in ihren Mund gelangte, war an ihren Gesichtern deutlich zu erkennen, dass die Farbe ungenießbar ist.
An den anderen Tagen wurde das Regenwetter, ein dunkler Himmel, ein Gewitter mit Blitz und Donner und strahlender Sonnenschein auf die große Malwand gezaubert.
Es war schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Sache waren. Ihr Engagement und ihre Ausdauer waren bewundernswert. Sie streckten sich mächtig um mit der Farbrolle die gesamte Malfläche zu bemalen. Sie tauschten sich rege mit ihrem Malpartner aus, wechselten das Werkzeug einvernehmlich und freuten sich über ihren gemeinsamen Erfolg.
Einige Wochen schmückten die großen Kunstwerke der kleinen Künstler unseren Garderobenbereich. Die Kinder berichteten stolz ihren Eltern, was sie gemalt haben.
Am 13.12.2018 waren die Kinder mit ihren Familien zu einer „Sternstunde“ in die Schmetterlingsgruppe eingeladen.
Mit „Hallo, Hallo schön, dass ihr da seid“ begrüßen wir die Gäste. Mit „Tuck, tuck, tuck, die Eisenbahn“ geht es in den Gruppenraum. Kinder und Eltern versammeln sich im Kreis um den Adventskranz. Zum Lied „Es ist dunkel, es ist finster“ spielen die „Schmetterlinge“ mit den Klanghölzern. Unser „Adventskind“ „Pius zündet mit Frau Schultheiß die Kerzen am Adventskranz an. Die Adventsverse „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ und „Hurra, hurra, es ist so weit, bald beginnt die Weihnachtszeit“ begleiten die Jungen und Mädchen mit Gesten und Körperinstrumenten. Viele Kinder klatschen und patschen fröhlich zum Lied „Bald ist Jesus Geburtstagsfest, kommt und singt und freut euch mit“.
Dem Adventsritual folgt die Geschichte von einem Schäfchen und seinem Hirten. Achtsam streicheln die Krippenkinder über das weiche Fell des Schafes. Einige Kinder lassen das Glöckchen des Schäfchens erklingen. Durch die Erzählung vom Guten Hirten erfahren die Kinder intuitiv, was es heißt, beschütz und geborgen zu sein. Zum Abschluss des Kreises bekommt jedes Kind einen Filzstern. Gemeinsam singen wir „Weißt du wie viel Sternlein stehen“ und legen den Stern im Kreis ab.
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