Kinderschutz – Prävention

Die Ansprüche an Kindertageseinrichtungen, Gefährdungen für Kinder möglichst frühzeitig zu erkennen und entsprechende Hilfen anzubahnen, haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Dies hängt mit einer in der Gesellschaft insgesamt gestiegenen Sensibilität für die Schutzbedürfnisse und Rechte von Kindern zusammen. Eine Rolle spielt auch, dass Kinder immer früher eine Kita besuchen und dort längere Zeiten verbringen. Dadurch wird die Verantwortung von Tagesbetreuungseinrichtungen für ein gesundes und gewaltfreies Aufwachsen von Kindern verstärkt.

Kinderschutz ist ein wichtiger und verpflichtender Bestandteil des Aufgabenspektrums jeder Kita. Dabei geht es nicht nur darum, angemessen zu handeln, wenn etwas passiert ist, das heißt, wenn gewichtige Anhaltspunkte für eine Gefährdung vorliegen oder ein Kind bereits Schaden erlitten hat. Neben der Intervention im Einzelfall gehören zu einem professionellen Kinderschutz ebenso Maßnahmen der Prävention, die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, dem Kinderschutzbund, die Mitwirkung in Netzwerken frühe Hilfen sowie die Erarbeitung und konzeptionelle Verankerung eines Schutzkonzepts.

 

Neben der Hilfe in Einzelfall gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Klima der Kita so zu beeinflussen, dass ein respektvoller Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen gefördert wird und die Eltern angeregt und unterstützt werden, auch im familiären Bereich gewaltfrei zu erziehen. Präventive Maßnahmen können sich auf die Kinder und/oder die Eltern beziehen.

Selbstbewusste Kinder, die sich wertgeschätzt fühlen und deren Meinung geachtet wird, sind besser vor Gefährdungen geschützt. Die Persönlichkeit der Kinder zur Entfaltung zu bringen und zu stärken, ist daher nicht nur ein zentrales Bildungsziel gemäß Artikel 29 Absatz 1 der UN-Kinderrechtskonvention, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention. Zu den zu fördernden emotionalen und sozialen Kompetenzen gehören vor allem das Wissen der Kinder über Gefühle, ihre Fähigkeit, Gefühle auszudrücken und zu regulieren, sowie die Kompetenz der Kinder, sich in einer Gruppe zu behaupten, mit anderen Kindern zu kooperieren und mit Konflikten angemessen und gewaltfrei umzugehen. Die sozialen und emotionalen Erfahrungen in der Kita beeinflussen die Persönlichkeitsbildung der Kinder. Wichtig ist vor allem, dass Kinder im Alltag beteiligt werden. Darüber hinaus ist der vorbeugende Schutz vor Gewalt auch das Ziel von Bildungs- und Präventionsprogrammen, wie beispielsweise bei dem „Selbstbehauptungskurs“ in unserer Kita oder dem „Papilio-Programm“ und dem „Fairen Raufen“.

Das Schutzkonzept, das unser Team vor einiger Zeit gemeinsam

erarbeitet hat, finden Sie in unserer Konzeption

(siehe Homepage) auf Seite 16.

Bilderbuchempfehlung:
„Wir können was, was ihr nicht könnt!“
von Ursula Enders und Dorothee Wolters

 

Kinderschutz