Meine Facharbeit handelt von der „freien kreativen Arbeit“ im Kindergarten und hat den Titel „Mut vom Endprodukt abzukommen“, Werkpädagogik als persönliche Inspirationsquelle und Förderung der Kreativität bei 4–6-Jährigen“
„Es ist wichtiger denn je, dass Kinder kreatives Denken lernen und Fähigkeiten zur Problemlösung weiterentwickeln. Beim Arbeiten mit Holz werden solche Fähigkeiten geübt, denn die Kinder können ihre eigenen Entscheidungen treffen und durch Ausprobieren lernen. Holzarbeiten fördern kreatives Denken und Fantasie–Eigenschaften, die in unserer veränderlichen Welt mindestens ebenso wichtig sind wie die erworbenen praktischen Fertigkeiten. Arbeiten mit Holz umfasst alle Aspekte des Lernens und der Entwicklung, fördert mathematisches und wissenschaftliches Denken, körperliche Koordination sowie Sprache und Wortschatz.“[1]
„Wenn Kinder mit Holz arbeiten, lernen sie Fähigkeiten,
die sie befähigen, ihre Welt zu gestalten“[2]
Das bedeutet für die Kinder, dass sie mit echtem und geeignetem Werkzeug Selbstvertrauen und Verantwortungsgefühl entwickeln. Die Kinder freuen sich, verschiedene Werkzeuge auszuprobieren und immer schwierigere Aufgaben zu bewältigen. Das geschieht beim Hämmern, Sägen, Bohren und Feilen. Die Kinder planen ihre Werkstücke selbst, dazu müssen sie mit dem/der Erzieher/innen kommunizieren. Sie lernen neue Wörter, können Ideen mitteilen, lernen genau zuzuhören und eigenen sich den Umgang mit neuem Werkzeug an. Durch den Bau von dreidimensionalen Gebilden entwickelt sich das Raumgefühl weiter. Die Kinder zählen und messen, vergleichen Holzstücke, bestimmen die Nagelgröße und lernen unterschiedliche Formen und Gewichte kennen.
Das „freie Werken“ ermöglicht den Kindern einen großen Zugang kreativ werden zu können. Sie werden zu Designern, Architekten und Künstlern. Sobald die Kinder die Erkundungsphase von Material und Werkzeug abgeschlossen haben, erwacht ihre Kreativität und Fantasie zum Leben. Kreatives Denken hilft den Kindern, innovative Ideen zu entwickeln, auf Chancen und Probleme in ihrem Leben zu reagieren und diese mit Alternativen und Möglichkeiten zu bewerten.
Wenn man zulässt, dass sich Kinder auf ihre Arbeit einlassen, kann man beobachten, wie sie in tiefer Konzentration in ihrem Tun versunken sind und sie Raum und Zeit vergessen.
So können sie in den sogenannten Flow-Zustand geraten. Dieser kann Zufriedenheit und Glückseligkeit auslösen. Deshalb ist es wichtig, wenn Kinder sich in einem solchen Zustand befinden, dass man sie nicht plötzlich aus ihrer Tätigkeit herausreißt. Zum Beenden der Arbeit sollte man den Kindern ausreichend Raum und Zeit geben, um aus ihrer Vertiefung langsam wieder aufzutauchen.
„Wenn wir kreativ leben, gibt es keine Langeweile und jeder Augenblick verspricht eine neue, aufregende Entdeckung.“[3]
Christine Popp – Berufspraktikantin in der Löwengruppe
[1] Moorhouse, Peter: Holzarbeiten in der Kita. S. 3
[2] Moorhouse, Peter: Holzarbeiten in der Kita. S. 3
[3] Csikszentmihalyi, Mihaly: Flow und Kreativität. S. 489