Artikelreihe III : „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“

Vogelfutter selber machen – eine nachhaltige Idee für den Winter

Die in Deutschland heimischen und überwinternden Vögel brauchen gerade in der kalten Jahreszeit besonders unseren Schutz und unsere Aufmerksamkeit. Denn in immer mehr Gärten finden sie keine naturnahen Lebensräume mehr. Der Garten wird schon früh „winterfest“ gemacht oder erst gar „hübsch und arbeitsfreundlich“ angelegt. Das mag zwar gut in unser Zeitmanagement passen und optisch gut aussehen, ist aber für Vögel und kleine Gartenbewohner wie z.B. auch den Igel schwierig.

Auch auf Wiesen, Feldern und Randstreifen fehlen Rückzugsorte wie Hecken, Büsche und Stauden. Diese bilden im Sommer nämlich Samenstände und Früchte aus, die für Vögel im Winter wichtig sind. Werden diese zu früh entfernt, nehmen wir so den Vögeln die natürliche Futterquelle im Winter. Der Irrglaube „Vögel finden im Winter genug Futter“ ist immer noch sehr verbreitet. Doch durch großen Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft ist ein extremes Insektensterben in den letzten Jahren zu beobachten. Dadurch finden Vögel schon im Sommer nicht genügend Nahrung um davon im Winter zu profitieren. Deshalb machen Sie doch mit und tragen Sie zum heimischen Artenschutz bei! 

Gutes Vogelfutter sollte aus Sonnenblumenkernen und Hanfkörnern bestehen. Beide Samen sind wegen ihres hohen Ölgehalts sehr beliebt bei vielen Vögeln. Weitere Beimischungen können Hirse, Mohn, Distel- und andere Samen wie Bucheckern, Getreidekörner wie Haferflocken oder zerkleinerte Haselnüsse und sogar Trockenobst sein. Je vielfältiger das Futterangebot ist, desto mehr Vogelarten finden etwas Passendes. Und desto mehr verschiedene Vögel werden Sie an Ihrer Futterstelle beobachten können. Das Futter kann zu verschiedenen Varianten verarbeitet werden wie z.B. Futterglocken, Futter am Stiel, Futter zum Aufstreichen oder Knödel. Die Grundzutaten bleiben jeweils gleich.

Sie brauchen:

– Pflanzenfett und fester Form z.B. Palmin oder Rindertalg vom Metzger
– Salatöl
– Samenmischungen, Nüsse und Trockenobst
– Seile oder Schnüre (am besten Hanfseil, keine Plastikseile)
– Joghurtbecher, kleine Blumentöpfe, ½ Kokosnussschalen oder Äste/Stöcke

So geht’s:

  • Das Fett vorsichtig in einem Topf erhitzen.
  • Nach dem Schmelzen die Sämereien dazu mischen.
  • Damit die Masse auch bei Kälte nicht brüchig wird, können Sie einen Schuss Salatöl hinzugeben.

 

Futter zum Aufstreichen:
Wenn Sie 5-6 Teile Fett auf 1 Teil Samenmischung nehmen, können Sie die gießfähige Masse für Baumläufer, Schwanzmeisen und Spechte auch an die rissige Borke alter Bäume streichen.

Futter am Stiel:
Für Futter am Stiel wird die Masse in einen Joghurtbecher gefüllt und zügig ein langer Stock hineingesteckt. Nach dem Erkalten kann das Futter mit Handwärme vorsichtig aus dem Becher gelöst werden. Umdrehen und den Stock im Garten in die Erde spießen.

Futterglocke/Kokosglocken:
Mischung in einen kleinen Tontopf streichen und vorher durch das Loch im Boden ein doppeltes und verknotetes Seil nach außen stecken. So kann die Glocke in einen Baum gehängt werden. Genauso verfährt man mit den Kokosnussschalen.

Wichtig: Vor dem Erkalten ein kleines Stöckchen in die Masse stecken, so können sich später Meisen besser daran festhalten. Die Töpfe können von Kindern vorher auch bunt bemalt werden.
Tipp: Danach mit Sprühlack die Farbe fixieren!

Knödel:
Aus der Fett-Futter-Mischung kleine Knödel formen und diese entweder in einem Netz oder mit einem eingeformten Faden aufhängen.

Die Herstellung von Vogelfutter macht wirklich enorm viel Spaß und eignet sich z.B. für einen Kindergeburtstag im Winter oder sogar als selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk für die Verwandtschaft. Sie können bei einem winterlichen Spaziergang im Wald erst Materialien sammeln und später dort auch fertiges Vogelfutter aufhängen, solange alle Materialien plastikfrei sind!

Kommen Sie gut durch den Winter!

Ihre AG Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Samen

Gruppenbild

Futter am Stiel