„Rituale geben Sicherheit…Gestaltung von Mikrotransitionen im Alltag der Krippe St. Oswald für die Ein- bis Dreijährigen“ war das Thema meiner Facharbeit, welche im Berufspraktikum bei der Ausbildung zur Erzieherin geschrieben wird. Zu Beginn der Facharbeit habe ich mir den Begriff Mikrotransitionen näher angeschaut: „Unter Mikrotransitionen werden die kleinen (=Mikro) Übergänge (=Transitionen) im Tagesablauf einer Einrichtung verstanden. (…) In der Tageseinrichtung handelt es sich laut Gutknecht (2010) um die täglichen Wechsel von Aktivitäten, von Räumen und von Personen.“
Anschließend setzte ich mich weiter mit den Ritualen auseinander; insbesondere ist mir dabei immer wieder aufgefallen, dass viele Fachbücher näher auf die Wirkung von Ritualen eingehen. Vorwiegend, dass Rituale den Kindern Sicherheit geben, ist mir vermehrt ins Auge gestochen. Da die Kinder noch nicht die Uhr lesen können, um so zu erkennen, was als Nächstes im Tagesablauf passiert, helfen beispielsweise kleine akustische Signale oder auch musikalische Begleitung bei den Transitionen den Kindern dabei, auf den bevorstehenden Übergang vorbereitet zu sein. Sie wissen so, was als nächstes auf sie zukommt. Sie helfen, den Alltag in der Gruppe zu strukturieren.
Durch Reflexion mit dem Team der Schmetterlingsgruppe konnten Mikrotransitionen, welche noch schwierig für die alten und neuen Kinder der Gruppe waren, herausgefiltert werden, sodass für jeden Wechsel bald ein passendes Ritual gefunden werden konnte. Diese wurden den Kindern im Morgenkreis, durch Lernen am Modell oder auch durch Wiederholung präsentiert und natürlich auch täglich wiederholt. Gemeinsam gestalteten wir beispielsweise als Aufbewahrungsort für die Schnuller unsere Schnullerwolke, welche von den Kindern sehr gut angenommen und verinnerlicht wurde. Auch das Klingeln vor dem Aufräumlied ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ein Ritual zur Deeskalation wurde in der Gruppe eingeführt: die Gebärde „Halt stopp“, bei welchem die Kinder die Hand ausstrecken, um zu signalisieren, wenn sie etwas nicht wollen. Schon bald konnten auf diese Art und Weise einige Konflikte verhindert werden. Für die Schlafenszeit entschieden wir uns für eine Handpuppe, den Sandmann, welcher seitdem täglich die Kinder, welche dies möchten, in den Schlafraum begleitet.
Das Thema Rituale ist vor allem in der Krippe von großer Bedeutung, da sie den Alltag unserer Kleinsten in der Einrichtung täglich begleiten und ihn für sie strukturieren.
Alina Schell – Erzieherin in der Schmetterlingsgruppe