Faires Raufen

Einmal in der Woche findet bei den Tigern seit November 2022 das „faire Raufen“ als Bewegungsangebot statt. Mit Hilfe verschiedener Übungen soll den Kindern der Zugang zu den Regeln der Gewaltlosigkeit und des respektvollen, „fairen“ Umgangs miteinander vermittelt werden. Außerdem werden die Körper- und Kraftwahrnehmung, das Einschätzen eigener Grenzen und dem der anderen, sowie der Sozialkontakt bei den Kindern gefördert. Zusätzlich dient das „faire Raufen“ auch als Gewaltprävention. Das „faire Raufen“ startet immer mit den Erklärungen der Regeln, die bei jeder Stunde wiederholt werden. Dabei werden mit den Kindern gemeinsam Regeln erarbeitet:

  • Wir tun uns nicht weh
  • Abklopfen der Körperteile, die berührt werden dürfen
  • Wir sind alle Schiedsrichter und dürfen unsere Gedanken miteinbringen
  • Wir verbeugen uns vor jedem „Kampf“, um uns gegenseitigen Respekt zu zeigen
  • Jeder darf selber entscheiden ob er mitmachen möchte oder Beobachter (Schiedsrichter) sein will
  • Wir lachen uns nicht aus
  • Es geht nicht ums Gewinnen oder darum, der Stärkere beziehungsweise die Stärkere zu sein, sondern um den Spaß!

Bevor es dann richtig losgeht, ist es sehr wichtig, sich gut aufzuwärmen. Dabei spielen die Tigerkinder am liebsten das Spiel „Feuer, Wasser, Luft“. Dies kann je nach aktueller Jahreszeit oder Thematik auch abgewandelt werden. Ein Beispiel wäre, dass „Feuer, Wasser, Luft“ als Weihnachtsspiel mit „Christbaumkugel, Tannenbaum, Stern“. Durch verschiedene Übungen wie beispielsweise dem „Mattenringen“ oder dem „Seil ziehen“ können die Kinder ihr Bedürfnis und ihre Kraft spielerisch zeigen. Die Übung „Mattenringen“ beginnt zuerst damit, dass sich ein Kind einen Kampfpartner aussuchen darf. Wenn beide Parteien bereit sind, verbeugen sie sich und dann geht es los. Durch die abgeklopften Bereiche wissen die Kinder, welche Bereiche des Körpers sie berühren dürfen. Das Ziel ist es, entweder ein Kind von der Matte zu drängen oder es auf die Knie zu bringen. Bei den Übungen werden die Aktionen der Kinder wie ein Sportmoderator wertschätzend und ressourcenorientiert kommentiert wie beispielsweise durch: „du setzt deine Kraft super ein, toll wie rücksichtsvoll und fair du bist, sehr mutig, dass du dich gegen ein größeres Kind traust“ usw. Am Ende des „Kampfes“ werden die Kinder positiv verstärkt, indem sie sich bei den Pädagogen durch „faires Raufen“ einen Handschlag abholen. Zum Schluss räumen wir gemeinsam auf und die Kinder dürfen sich noch ein Abschlussspiel aussuchen, beispielsweise das „Karotten ziehen, Daumenzupfen oder ein Bewegungsspiel“.