Förderangebote während des Freispiels

P1140831 Für eine positive Entwicklung sind nicht nur strukturierte Lernprozesse wichtig, sondern auch das unbeschwerte, freie Spielen. Diese beiden Aspekte können in Einklang gebracht werden, denn Spielen und Lernen sind keine Gegensätze. Spielen ist die elementarste Form des Lernens.

Die vorbereitete Umgebung im Gruppenraum ist so strukturiert, dass die Kinder vielfältige Anregungen für das Freispiel bekommen. Wir, als pädagogische Mitarbeiter, achten darauf, dass wir den Kindern Spielmaterialien zur Verfügung stellen, die den Interessen der Kinder entsprechen und den jeweiligen Entwicklungsstand berücksichtigen. Wenn wir als Erwachsene als Spielpartner agieren, intensivieren wir  die Lernerfahrungen nochmals durch gezieltes Nachfragen oder die Aufforderung, bestimmte Hürden zu überwinden.

Bei uns in der Elefantengruppe findet während des täglichen Freispiels auch stets begleitend eine gezielte Förderung aller Kinder statt. Was von außen oft „nur“ wie spielen aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als umfassende Förderung in den unterschiedlichsten Bereichen. So muss bei manchen Kindern die Konzentrationsspanne schrittweise ausgebaut werden, bei anderen liegt unser Augenmerk auf der  Einhaltung der vorher aufgestellten und besprochenen Spielregeln oder der Bewältigung lebenspraktischer Aufgaben (Brotzeitplatz vorbereiten und hinterher aufräumen, Hände waschen o.ä.).  Wieder andere Kinder bedürfen unserer  Begleitung , um in Spielgemeinschaften aufgenommen zu werden, beim Knüpfen von neuen Spielkontakten oder bei der Konfliktlösung. Ein Schwerpunkt kann auch sein, dass die Konzentration bei Umgebungsstörfaktoren aufrecht erhalten werden kann, denn einige Kinder sind sehr leicht ablenkbar oder reagieren darauf mit Unsicherheit. Die Freispielzeit verlangt auch von uns als pädagogischem Personal eine hohe Konzentration und einen guten Gesamtüberblick, um jedem einzelnen Kind gerecht zu werden und es optimal zu begleiten und zu fördern.

Zusätzlich werden häufig  mit den Therapeuten abgeglichene und vorbereitete Förderangebote ins Freispiel aufgenommen, die keine isolierte Einzelförderung in einem speziellen Raum voraussetzen wie z. B. das Malen mit Rasierschaum, das Bad in der Bohnenkiste, das Fußbad im Wassergefäß mit Murmeln uvm. und die alle Kinder ansprechen und zum Ausprobieren auffordern. Davon profitieren alle Kinder der Gruppe.

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