Der heilige Oswald
Der hl. Oswald von Northumbrien wird als König mit Zepter, Prunkgefäß und Raben neben sich, der einen Ring oder Brief im Schnabel hält, dargestellt; auch Märtyerpalme. Der Kult des schon frühzeitig verehrten Heiligen, der als Märtyrer galt, wurde durch die schottischen Mönche auf dem europäischen Festland verbreitet. Es drang bis in die Alpenländer; besonders verehrt wird der Heilige in Kärnten und der Steiermark, wo viele Ortschaften seinen Namen tragen. Auch die Schweiz hält sein Andenken in Ehren: die Stiftskirche in Solothurn besitzt einen Arm des Heiligen, die Stadt Zug hat ihn zu ihrem Schutzpatron erwählt.
Der Heilige wird vielfach den 14 Nothelfern zugerechnet. Er ist Patron der Schnitter und des Viehs. In Tirol und Oberbayern wird er als „Wetterherr“ bezeichnet. Oswald wurde geboren um 605 als Sohn des Königs Ethelfid. Seine Schwester war die hl. Ebba, die in dem von ihm gegründeten Kloster Coldingham Äbtissin wurde und dort nach einem heiligmäßigen Leben am 25.August 683 verschied. Nach dem Tode seines Vaters 617 floh der junge Fürst zu den Schottenmönchen nach Iona, wo er im christlichen Glauben unterrichtet und getauft wurde. 634 schlug Oswald den heidnischen König Cadwalla bei Hexham, es gelang ihm die Bretonen zu vertreiben und sein Land zurückzuerobern. Fortan war er vor allem um die Einführung und Festigung des Christentums bemüht. Er ließ den hl. Mönch Aidan aus dem Kloster Irona kommen und sandte ihn als Missionar aus, um seine Untertanen zu bekehren, was dieser auch erfolgreich vollbrachte. Oswald verlobte sich mit der Tochter des heidnischen Königs von Wessex und brachte seinen künftigen Schwiegervater dazu, den christlichen Glauben anzunehmen und sein Land ebenfalls zu christianisieren.
Oswald gewann nach und nach eine Art Oberherrschaft über fast ganz England. Er ließ viele Kirchen und Klöster erbauen und zeichnete sich durch sein demütiges Leben aus. Auch war er ein liebreicher Vater der Armen. Der hl. Oswald fiel in der Schlacht bei Maserfield am 5. August 642, in der ihn der Hauptkämpfer für das Heidentum, König Penda von Mercien, mit starker Übermacht angegriffen und geschlagen hatte. Der Feind ließ ihm das Haupt und die Hände abschlagen und an Pfähle annageln. Seine ihm ergebenen christlichen Untertanen setzten den Leichnam des Königs in Bardney in Lincolnshire in der Klosterkirche bei. Seine rechte Hand blieb unverwest. Gleich nach seinem Tode verherrlichte Gott sein Grab durch viele Wunder, vor allem wunderbare Krankenheilungen.