Grüße aus dem Pfarrhaus

Liebe Eltern und liebe Großeltern,

liebe Leserinnen und liebe Leser!

Der neue Krippenbus war Anlass, am 9. April mit den Krippenkindern und deren Eltern einen Gottesdienst zu feiern, an dessen Anschluss der Krippenbus und die Fahrzeuge der Kinder gesegnet wurden. Voll Freude erzählten mir die Kinder, welche Fahrzeuge sie nutzen. „Ich hab ein Laufrad.“, konnte ich hören. Oder: „Ich hab schnelles Bobby Car.“ Mir wurde deutlich, wie viel Freude es den „Kleinen“ bereitet, von sich und ihrem Wissensstand zu erzählen und wie viel Lust sie haben, Neues auszuprobieren und kennenzulernen. Und mir wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Kinder spüren zu lassen, wo sie hingehören, wo ihr Zuhause ist, wo sie Orte haben, an denen sie sich getragen und gehalten wissen.

Willi Hoffsümmer, ein begabter Geschichtenerzähler, formuliert es so: „Ein Löwenzahn auf einer schönen Frühlingswiese kommt ins Gespräch mit einem herrlichen Schmetterling, der stolz darauf ist, fliegen zu können; kein Stängel und keine Wurzel halten ihn fest. Ähnliches berichten auch Hummel und Libelle, die ihre Freiheit genießen. Und jedes Mal spürt der Löwenzahn die Sehnsucht, auch in die große Welt zu fliegen. Eines Nachts im Traum streichelt eine Fee mit zarter Hand über seine Blütensonne und verwandelt jedes Blättchen in ein luftiges Schirmchen. Am Morgen genießt er die Veränderung und lässt sich vom Wind in die Welt tragen. Ach, ist das toll, die Welt von oben zu sehen: Wie klein die Menschen wirken. Wie herrlich schön, über Abgründe, Seen und Berge getragen zu werden. Ein Spielball im Wind, mit Purzelbäumen und Steilflug, mit Fangen und Loslassen … – bis er gegen einen harten Fels prallt. Bald müde, kalt und durstig sehnt er sich nach einer Wurzel. Schließlich hat ein Windhauch Erbarmen und steckt das Samenkorn in die Erde. Es fühlt, wie etwas in ihm zerspringt: Aus dem Schmerz wächst eine neue Wurzel, die einen Stängel mit einer Knospe möglich macht. Da weiß der Löwenzahn, dass er ohne Wurzel nicht leben kann.“[1]

Kinder brauchen „Flügel“ und „Wurzeln“. Bei allem, was unsere Kinder lernen und ausprobieren, brauchen sie Halt und Geborgenheit. Dass unsere Kinder dies bei Ihnen als Eltern und Großeltern und bei uns als Kindertagesstätte spüren dürfen, wünsche ich sehr!

Mit vielen Grüßen

Ihr Stadtpfarrer Konrad Huber

[1] Hoffsümmer, Willi (Hg.): 77 Himmelsfenster. Ostfildern 2015, S. 89 f.

 

Krippengottesdienst 3

Krippengottesdienst 2