Vor ein paar Wochen hatten wir das große Glück, dass unsere 
Bewerbung für die Teilnahme am Projekt „Wir bewegen Kitas“, initiiert von der DAK-Krankenkasse, berücksichtigt wurde.
Dabei handelt es sich um das Konzept der Bewegungsentwicklung nach Elfriede Hengstenberg und Emmi Pikler und die Umsetzung dieser Pädagogik in der Praxis. Die beiden Pädagoginnen vertraten die Ansicht, dass ein Kind sämtliche Bewegungsarten selbst herausfindet und diese alleine trainiert, wenn man ihm genügend Zeit lässt. Zudem erproben Kinder eine neue Bewegungsart erst dann, wenn sie sich in der vertrauten Bewegungsart absolut sicher fühlen. Unterstützungsangebote wie z. B. Laufen an der Hand behindern in Wirklichkeit die selbstständige Bewegungsentwicklung und bringen das Kind um den Erfolg, etwas aus eigener Kraft herausgefunden zu haben. In ungestörtem Experimentieren kann jedes Kind seine motorischen Fähigkeiten und gleichzeitig sein Selbstbewusstsein entwickeln.
Elfriede Hengstenberg entwickelte den sogenannten „SpielRaum für Bewegung“, ein Ort an dem Kinder lernen können, mit den vorhandenen Materialien so umzugehen, wie es ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht. Die Entdeckerlandschaft, die Kinder zu vielfältigen Bewegungsversuchen einlädt unterscheidet sich von den klassischen Turnstunden, da den Kindern nichts vorgemacht und erklärt wird. Die Kinder sind frei in ihrem Tun und Experimentieren und können selbständig entdecken und ausprobieren.
Drei Mitarbeiterinnen aus Krippe und Kindergarten wurden in einer eintägigen Schulung auf die Umsetzung dieses Projektes vorbereitet und konnten ersten Erfahrungen mit den Bewegungselementen vertraut machen. Im Anschluss an diese Fortbildung wurden die Holzteile und -geräte in unsere Kita geliefert und die Kinder sind schon fleißig dabei, diese neuen Elemente zu inspizieren und auszuprobieren. Das gesamte Team hatte im Rahmen einer Teamsitzung die Gelegenheit, diese Art der Bewegungspädagogik kennenzulernen und sich durch eigenes Ausprobieren mit diesen Geräten vertraut zu machen.
Ein paar Regeln gilt es dabei unbedingt zu beachten:
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Auf die Geräte gehen wir immer nur barfuß.
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Tu nur das, was du dir zutraust.
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Immer nur ein Kind auf ein Gerät. (Nach der Einführungsphase können auch an manchen Geräten zwei Kinder gleichzeitig sein)
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Lass dir und den anderen Kindern Zeit. Nicht schubsen und drängeln.
Die einzelnen kleinen und großen Geräte werden den Kindern nun Schritt für Schritt vom Leichten zum Schweren zur Verfügung gestellt. Dabei ist wichtig, dass die Gruppe nicht zu groß ist (maximal 10 Kinder) und die Kinder genügend Zeit haben, sich mit den Materialien auseinanderzusetzen. Außerdem muss sich die pädagogische Kraft sehr in Zurückhaltung üben und für die Eigeninitiative der Kinder Platz machen. Auch wenn ein Kind die erste Zeit „nur“ mit den Holzklötzen bauen möchte – irgendwann will es sein Bauwerk vielleicht auch motorisch erobern.
Wir freuen uns sehr darauf, dass wir die Möglichkeit haben, durch diese tollen Bewegungselemente einen Beitrag zur gesunden motorischen Entwicklung unsere Kitakinder leisten zu können.